FFW- Rückers beschafft neues MTF aus Eigenmitteln

10.05.10 - Flieden - Eigentlich werden Feuerwehrfahrzeuge von der Gemeinde angeschafft - doch im Fliedener Ortsteil Rückers war es diesmal anders: die Freiwillige Feuerwehr hat das neue Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) aus eigenen Mitteln finanziert. Und diese hervorragende Leistung wurde bei der Fahrzeugweihe auch besonders hervorgehoben. „Ein wichtiger Tag für die Freiwillige Feuerwehr Rückers“, waren die Worte des Fliedener Bürgermeister Winfried Kress. Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe der Kommune und die Bereitstellung der finanziellen Mittel müsse auch in Zeiten schwieriger Haushalte gewährleistet sein. Allerdings war wegen "fehlender Voraussetzungen" im aktuellen Bedarfs- und Entwicklungsplan der Gemeinde Flieden ein Zuschuss zur MTF-Beschaffung seitens der Gemeindevertretung abgelehnt worden.

Das große Lob von Bürgermeister Kreiss galt der Feuerwehr Rückers, die auch ohne Zuschuss dieses Fahrzeug angeschafft habe. Selbstverständlich werde die Gemeinde die Kosten für die Umrüstung zum Einsatzfahrzeug und die laufenden Kosten übernehmen. Somit werde das MTF zusätzlich in der Gefahrenabwehr eingesetzt und komme allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute.

Der I. Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Rückers, Stefan Räsch, beschrieb die Planungen und Initiativen, die dieser Anschaffung vorausgingen. Eigentlich waren diese finanziellen Mittel mit viel Fleiß und Einsatz in jahrelanger Sparsamkeit zusammengetragen worden und waren für den vorangegangenen Feuerwehrhausbau gedacht. Dank der außergewöhnlich hohen Eigenleistung der Feuerwehr und weiterer Helfer, die für diesen Feuerwehrhausbau aufgebracht wurde, blieben noch ausreichend Mittel übrig und machten diese Anschaffung möglich. Dafür bedankte sich Stefan Räsch nochmals bei allen für die Unterstützung und wünschte für Zukunft wenig Einsätze und für das Fahrzeug alle Zeit gute Fahrt.

Der Spielmannzug der Freiwilligen Feuerwehr Flieden, der die Gäste bereits im Rahmen eines Umzuges von der Kirche zum Feuerwehrhaus begleitete, umrahmte die kirchliche Weihe musikalisch. Pfarrer Klaus Peter Jung sprach während der Segnung allen seinen Dank aus, die sich für das Wohl anderer einsetzten. Er verwies bereits im Gottesdienst zuvor auf den Schutzpatron der Feuerwehren, den heiligen Florian, dessen Name für Menschen stehe, die für andere nicht selten ihr eigenes Leben oder die Gesundheit riskierten. Für diese Aufgabe benötigt man natürlich das richtige "Werkzeug". Pfarrer Holger Biehn hob die Bedeutung dieses Fahrzeuges hervor, das zum einen der Gemeinschaft und zum anderen den Menschen dient, die sich in Gefahr befinden. Das neue Feuerwehrfahrzeug möge selbst zum Segen werden für alle, die Hilfe brauchen. Zum Schutz überreichte Pfarrer Jung eine Christophorus-Medaille für das neue Fahrzeug.

Die Ortsvorsteherin, Elisabeth Schäfer, bedankte sich bei der Feuerwehr Rückers dafür, dass sie nach der Ablehnung des Zuschusses nicht aufgegeben hat und es geschafft hat, im Einvernehmen mit der Gemeinde, dieses Einsatzfahrzeug zu finanzieren. Sie bedankte sich bei Bürgermeister Kress für die Unterstützung und wünschte der Feuerwehr stets gute Fahrt. Im Auftrag des Autohauses Ford Sorg Fulda sprach Alexander Kraft seinen Dank für die Kaufentscheidung aus. Er überreichte für die Jugendlichen zusätzliche Kindersitze, eine Kühlbox und für die „Fahrzeugtaufe“ eine Flasche Champagner.

Der Gemeindebrandinspektor, Uwe Raupach, verwies auf die hervorragende Leistung der Feuerwehr Rückers. Das Fahrzeug ist für Rückers, hauptsächlich für die Jugendarbeit, von Nöten. Ein weiterer Aspekt ist die Entwicklung des Umfeldes und die sich daraus entwickelnden Aufgaben der Feuerwehr. Die benachbarte Autobahn und das neue Industriegebiet würden vermehrt für Einsätze sorgen. Das neue Fahrzeug sei seit einer Woche in der Leitzentrale Fulda gemeldet und er hoffe, dass alle, die dieses Fahrzeug besetzen werden, gesund zurückkehren.

Kreisbrandmeister Bernhard Wehner sprach von einem "nicht alltäglichen Ereignis" und betonte, dass Hessen als einziges Bundesland eine Hilfsfrist von 10 Minuten von Eingang der Notfallmeldung bis Eintreffen am Notfallort habe, die hoffentlich auch weiterhin als Standard gehalten werden könne. Dies stelle für die Gemeinden eine finanzielle Herausforderung dar. Er überbrachte die Grüße des Kreisbrandinspektors Stefan Schmitt und wünschte viel Spaß mit dem selbstfinanzierten Fahrzeug. (Text: osthessen-news)


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Bilder: Feuerwehr Rückers


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