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Auf dem Hausdach installierte Photovoltaik-Anlagen können im Brandfall für Feuerwehrleute zur tödlichen Gefahr werden. Darauf weist Bernd-Jürgen Vorath, der wissenschaftliche Beirat des Instituts Privater Bauherren, hin. "Die Module sind extrem hitzebeständig und verformen sich deshalb auch bei einem Brand im Dachstuhl nicht", erläutert der Professor. "Das heißt, sie stürzen nicht ab, sondern bleiben fest auf dem Dach verankert und versperren der Feuerwehr den Weg zum Brandherd. Außerdem beschleunigen sie die Brandentwicklung durch den auftretenden Wärmestau unter dem Dach."- Anzeige -Weit schwerwiegender sei aber ein zweites Problem. Solange es hell ist, produzieren die Module Strom und stehen unter Spannung. Diese Spannung lässt sich nicht abschalten. Bis zu 400 Volt liefern die zusammen geschalteten Zellen der Module. "Alles über 42 Volt ist aber tödlich für den Menschen", so Vorath. Die Feuerwehr könne weder unter den Modulen löschen, noch könne sie die Module abschalten und vom Dach holen, solange sie Spannung liefern.
Die Feuerwehren kennen das Problem und halten sich nach tödlichen Unfällen zu Beginn der Solarepoche inzwischen fern von den lebensgefährlichen Modulen. Sie sind inzwischen dazu übergegangen, solche Dächer kontrolliert abbrennen zu lassen.
Mit sogenannten Brandschneisen können Bauherren der Gefahr begegnen. Dabei werden die Module mit jeweils 15 Zentimetern Abstand zueinander verlegt. "Dadurch bleibt die Dachfläche partiell offen und die Feuerwehr kann zwischen den Modulen an den Brandherd heran", erklärt Thomas Penningh, Vorsitzender des Verbands Privater Bauherren (VPB). Leider würden diese Brandschneisen aus finanziellen Gründen selten gebaut. Weil bei größeren Abständen weniger Module aufs Dach passen, wird die Stromausbeute geringer. Zum anderen müssen mehr Halterungen montiert werden, Material und Arbeitsleistung werden also teurer. "Bauherren scheuen diese Mehrausgaben und erhöhen damit unnötig ihr Brandrisiko", so Penningh.