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des Spielmanns- und Fanfarenzuges

Musik, die schon dem Alten Fritz gefiel

Ein Bericht von Raimund Henkel

Zum Musikerlebnis der besonderen Art wurde das Seminarkonzert des Spielmanns- und Fanfarenzuges (SFZ) der Freiwilligen Feuerwehr Flieden. Es war ausgerichtet auf eine Epoche und deren Lebensumstände für Obrigkeit und Untertanen: Eine musikalische Reise in die Zeit Friedrichs des Großen.

Das Seminarkonzert in der TV-Halle enthielt eine Mischung aus den Bereichen Musik, Kultur und Kulinarisches. Daraus entstand ein abwechslungsreiches Programm aus Instrumental- und Choralmusik, Beiträgen zur Geschichte und Beispielen aus dem Speiseplan jener Zeit.
Unter der Leitung von Frank Lerch eröffnete der SFZ mit dem Brandenburger Marsch. Es folgte ein Zwiegespräch des Stabführers mit Friedrich alias Michael Brand von den Steinauer Festspielen. Darin erzählte der spätere Preußenkönig seine Familien- und Lebensgeschichte. Die Besucher erfuhren eine Fülle von der philosophischen, musikalischen und politischen Seite des „Großen“. Dann trat das Flöten- und Lyra-Ensemble des SFZ mit einer amerikanischen Weise aus dem 18. Jahrhundert auf. Aus dieser Zeit stammten auch die Lieder der Sängervereinigung Flieden. Unter der Leitung von Pia Bagus sang der Chor Werke von Johann Caspar Bachhofen, Christoph Willibald Gluck und Friedrich Reichhardt.

„Wo nur ein Platz zu finden ist, soll die Kartoffel angebaut werden…“ Mit diesem Befehl verhalf der „erste Diener seines Staates“, wie Friedrich sich selbst bezeichnete, dem Erdapfel zum Durchbruch in den deutschen Landen. So gab es in der Pause leckere Gerichte aus der Knolle wie Beutelches mit Speck und Zwiebelsoße, Pfannkuchen mit Apfelbrei und Suppe, die von einem großen Helferinnen-Team an die Tische gebracht wurden.
In der Person der Bornmüllerin Margaretha Schad plauderte Karin Ebner über ihre Familiengeschichte, über die wichtigen Leute im Dorf und über Ereignisse in Flieden des 18. Jahrhunderts. Die historischen Daten hatte Josef Krah geliefert. Der „Rhythmischen Spielerei“ nach einer preußischen Volksweise schloss sich ein Choral aus der Hubertusmesse an, vorgetragen von den Hornisten.

Hinter „Pop looks Beethoven“ verbarg sich der erste Satz aus der Fünften Symphonie, den der Eisenbahner Musikverein Elm spielte. Unter der Leitung von Andreas Jäger intonierten sie den Bachchoral „Jesu bleibet meine Freude“ und „Gruß aus Kolin“. Zu den preußischen Klängen gegen Ende des Konzertes vereinigten sich beide Bläserensembles: Eindrucksvoll brachten sie die Märsche „Der Hohenfriedberger“, den Friedrich selbst komponiert hat, „Der alte Dessauer“ mit Robert Fehl an der Solotrompete sowie „Preußens Gloria“. Um die Geschichtsstunde noch eindrucksvoller darzustellen, vermittelte der Saalschmuck Eindrücke rund um die Kartoffel. Leinwände zeigten Bilder, Karten und eine Fülle bekannter Zitate Fridrichs II. SFZ-Obmann Markus Gerhardt, der moderiert hatte, dankte den Mitwirkenden auf und hinter der Bühne.

Freiwillige Feuerwehr Flieden e.V. 2008-2020